Ventrikelseptumdefekt (VSD)
Ein Ventrikelseptumdefekt (VSD) ist eine angeborene Verbindung (Defekt) zwischen der linken und rechten Herzkammer. Der isolierte VSD ist die häufigste angeborene kardiale Fehlbildung und macht 20 - 25 % aller angeborenen kardiovaskulären Diagnosen aus.
Der operative Verschluss eines VSDs gelang erstmals im Jahr 1954 in den USA. In Deutschland werden derzeit etwa 600 isolierte kongenitale VSD pro Jahr verschlossen. Die Hälfte der Patienten ist unter einem Jahr alt. Aufgrund des höheren Drucks in der Kammer des linken Herzen fließt während der Auswurfphase des Herzens eine größere Menge von Blut von der linken in die rechte Herzkammer (Links-Rechts-Shunt).
Die Relevanz des Links-Rechts-Shunts wird durch die Defektgröße und den Druck in der rechten Herzkammer bestimmt, der wiederum von der Höhe des Lungengefäßwiderstands abhängt.
- Bei einem relevanten Shunt entwickelt sich eine Herzinsuffizienz und im Verlauf kann ein Hochdruck der Lungenstrombahn entstehen.
- Ein sehr kleiner Ventrikelseptumdefekt kann sich innerhalb des ersten Lebensjahres von selbst schließen.
- Bei kleineren Defekten (Links-Rechts-Shunt weniger als 30 %) sind die Patienten in der Regel asymptomatisch.
- Bei größeren Defekten (linker und rechter Shunt beträgt etwa 50%) fällt es manchmal schwer, bei großer Anstrengung zu atmen und die körperliche Leistungsfähigkeit kann eingeschränkt sein.
- Bei einem großen Defekt mit Links-Rechts-Shunt von mehr als 50 % zeigt das Kind schon früh Symptome wie Atemnot, Appetitlosigkeit, Wachstumsverzögerung und Nachtschweiß, die Anzeichen einer Herzinsuffizienz (Herzinsuffizienz) sind.
Die Indikation zur Verschlussoperation richtet sich nach Größe und Lokalisation des Defekts und wird in der Regel im Säuglingsalter durchgeführt. Der VSD-Verschluss erfolgt mit Hilfe der extrakorporalen Zirkulation. VSD kann mit direkten Nähten oder mit einem „Patch“ (Material aus Kunststoff oder tierischen Material) verschlossen werden.
Werden die Kinder innerhalb des 1. Lebensjahrs operiert, entwickeln sie normalerweise keine irreversiblen Gefässveränderungen der Lungenstrombahn und der Druck in der Pulmonalarterie normalisiert sich im Verlauf. Die weitere Entwicklung und das Wachstum sind weitgehend normal, mit geringen Langzeitkomplikationen.