Vorhofseptumdefekt (ASD)

Vorhofseptumdefekt (ASD)

Der Vorhofseptumdefekt (gebräuchliche Abkürzung: ASD) ist eine offene Verbindung zwischen den Vorhöfen des Herzens. Vorhofseptumdefekte machen etwa 17 % aller angeborenen Herzfehler aus.

Vorhofseptumdefekte können in Lage und Größe varieren. Am häufigsten befindet sich der Defekt auf Höhe der Fossa ovalis und wird als Septum-Secundum-Defekt bezeichnet. Es kann sich auch um ein offenes Foramen ovale handeln, dies ist jedoch von sehr untergeordneter Bedeutung. Im Extremfall kann jedoch die gesamte Vorhofscheidewand fehlen. Da der Vorhofseptumdefekt vom Sekundumtyp, abgesehen vom offenen Foramen ovale, das einfachste intrakardiale kongenitale Vitium des Herzens ist, war er die erste kardiale Fehlbildung, die 1952 korrigiert wurde.

Bei Patienten mit Vorhofseptumdefekt wird im Vergleich zu gesunden Herzen durch den Druckzustand des Herzens bei jedem Schlag eine große Menge Blut von links nach rechts über den Vorhofseptumdefekt geleitet. Dies führt zu Volumenüberlastung und Rechtsherzhypertrophie. Dies kann zu einer langfristigen pulmonalen Hypertonie führen. Der Vorhofseptumdefekt wird in der Regel lange ohne schwerwiegende Symptome toleriert. Daher sind viele Kinder und Erwachsene jahrelang asymptomatisch. Die Diagnose eines ASD wird oft als Zufallsbefund bei einem Herzgeräusch mittels Ultraschall erhoben.

Die Indikation zum operativen Verschluss ergibt sich beim Vorliegen einer Herzinsuffizienz-Symptomatik mit vergrößertem rechten Vorhof und rechten Herzkammer. Die Langzeitfolgen einer rechtsventrikulären Überlastung sind jedoch schwerwiegend und eine Behandlung ist normalerweise indiziert. Vorhofseptumdefekte können häufig „interventionell“ verschlossen werden (DHM - Klinik für Angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie).

Große Vorhofseptumdefekte erfordern eine Operation am offenen Herzen. Der Eingriff wird mit Hilfe einer Herz-Lungen-Maschine durchgeführt und der Vorhofseptumdefekt mit einem „Patch“ (Material aus Kunststoff oder tierischen Material) verschlossen. In den meisten Fällen kann dieser Eingriff minimal-invasiv durch einen kleinen Schnitt zwischen den Rippen (ab 10 kg Körpergewicht) durchgeführt werden.

Aufgrund der langjährigen Erfahrung und interdisziplinären Therapie sind die Ergebnisse sehr gut. Die Letalität für den ASD II liegt bei unter einem Prozent mit sehr guten Langzeitergebnissen.

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